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Völlig unterschiedlich haben die Landwirte bei den beiden Landtagswahlen abgestimmt. Nach einer Analyse der Forschungsgruppe Wahlen votierte in Brandenburg eine deutliche Mehrheit der Landwirte für die SPD. Hingegen lag in Sachsen in dieser Berufsgruppe knapp die AfD vorn.
In Brandenburg erreichte die SPD bei den Landwirten einen Stimmenanteil von 34 %. Damit schnitten die Sozialdemokraten bei den Landwirten am besten von allen Berufsgruppen ab. Insgesamt wurde die SPD in Brandenburg mit einem Stimmenanteil von 26,1 % stärkste Partei. Auf dem zweiten Platz bei den Landwirten in Brandenburg rangieren CDU und Linke mit jeweils 18 %, gefolgt von der AfD mit 14 % und den Freien Wählern mit 9 %. Die FDP kam bei den Landwirten auf 3 %; für die Grünen stimmten lediglich 2 % der brandenburgischen Bauern.
Die Sozialdemokraten stellen in Brandenburg seit nunmehr fast 30 Jahren den Agrarminister. Darunter war von 2004 bis 2009 der bisherige und wohl auch künftige Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke. Der amtierende Ressortchef Jörg Vogelsänger gewann gestern ebenso seinen Wahlkreis direkt wie der Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes Havelland, Johannes Funke. Ob die SPD weiterhin das Landwirtschaftsministerium besetzen wird, bleibt indes abzuwarten. Bei einer absehbaren Dreierkoalition unter Beteiligung der Grünen dürften diese das Ressort für beanspruchen. Als ein Kandidat gilt der bisherige Fraktionsvorsitzende Axel Vogel.
Ähnliches gilt für Sachsen. Auch dort gewann CDU-Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt seinen Wahlkreis Mittelsachsen direkt. Ob Schmidt im Amt bleiben wird, dürfte auch im Freistaat abhängen, ob die Grünen in einem möglichen Dreierbündnis mit CDU und SPD das Agrarministerium fordern werden.
In Sachsen stimmten 34 % der Landwirte für die AfD. Ein Drittel machte ihr Kreuz bei der CDU. Dahinter folgen die Linke mit einem Stimmenanteil von 9 %, die FDP mit 8 % und die SPD mit 7 %. Weit abgeschlagen mit 2 % schnitten die Grünen auch in Sachsen bei den Bauern am schlechtesten ab. Wahlsieger im Freistaat ist die CDU mit 32,1 % vor der AfD mit 27,5 %. AgE
(03.09.2019)