Zuckerrüben sind nicht nur was für die Zuckerfabrik. Schließlich ist Zucker nicht nur zum Süßen von Speisen da. Rein chemisch gesehen ist er pure Energie. Sportler nehmen deshalb Traubenzucker, weil dieser den sofort verfügbaren Zucker mit Namen Saccharose enthält, der dem Körper ohne Verzögerung Energie zur Verfügung stellt. Und auch wenn man sich etwas müde fühlt, kann das ein Anzeichen von Energiemangel im Körper bedeuten. Etwas Traubenzucker kann da als Muntermacher wirken.
Ein kleiner Turbo für den Stoffwechsel sozusagen. Für große Lebewesen übrigens genauso wie für winzig kleine. Und deshalb ist es schon lange kein Geheimtipp mehr, Zuckerrüben auch als Futter für den Einsatz in Biogasanlagen zu verwenden. Weil die Zuckerrübe zu einem Fünftel aus Zucker besteht, ist sie ein hervorragender Energielieferant. Und für die Biogasbakterien eine ungemein leckere Angelegenheit! Das merkt man im laufenden Betrieb auch daran, dass die Zuckerrübe in nur 15 Tagen im Fermenter der Biogasanlage vollständig abgebaut wird (Fermenter: der riesig große Behälter mit der Haube oben drauf, in dem die Biogasbakterien das Biogas produzieren). Zum Vergleich: der Mais braucht dazu rund 90 Tage.
Für den Betreiber der Biogasanlage bedeutet das, dass in gleicher Zeit mehr Biogas erzeugt werden kann. Die Zuckerrübe hat zwei weitere Eigenschaften, die für sie sprechen: sie produziert mehr Ertragsmasse pro Hektar und ist eine wichtige Kultur für eine abwechslungsreiche Fruchtfolge. Aber von allein funktioniert das nicht. Vielmehr braucht der Landwirt Unterstützung bei der Auswahl der Sorte, die am besten zu seinem Betrieb passt. Denn genauso wie beim Mais gibt es auch bei der Zuckerrübe spezielle Sorten, die sich besonders gut für die Energieproduktion in Biogasanlagen eignen. Zuchtunternehmen arbeiten daran, Sorten zu züchten, die besonders viel Energie liefern. Artus, Hannibal und Kopernikus sind solche Zuckerrübensorten. Mit ihnen kann man auch auf kleinen Flächen viel Biomasse erzeugen.
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(07.10.2019)