Ölsaaten

Rapsanbaufläche um knapp 2 Prozent ausgedehnt

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Der Anbau von Winterraps in Deutschland hat sich noch nicht vom dürrebedingten Tief der letzten Jahre erholt. Das von der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) beauftragte Marktforschungsinstitut Kleffmann Group schätzt die Aussaatfläche von Winterraps zur Ernte 2020 auf rund 880 500 ha. Abzüglich bereits erfolgter Umbrüche von 6 800 ha liegt die aktuelle Rapsfläche bei 873 700 ha, was einem Anstieg von 1,9 % zur Erntefläche der vergangenen Saison entspricht. Die Spitzenwerte der letzten Dekade werden aber dennoch um rund 600 000 ha unterschritten. Basis der aktuellen Schätzung ist eine repräsentative Befragung von rund 2 260 Raps-Anbauern, die im September und Oktober deutschlandweit durchgeführt wurde.


Laut UFOP haben Landwirte aktuell in den erneut von Trockenheit betroffenen Regionen im Gegensatz zum Vorjahr nur dort Raps ausgesät, wo die Bedingungen günstig waren. Während die Anbaufläche dementsprechend im Nordosten Deutschlands voraussichtlich relativ stabil geblieben sei, werde beispielsweise in Hessen mit einem deutlichen Plus gerechnet, und zwar um mehr als 30 % auf rund 35 800 ha. Spitzenreiter bleibe jedoch auch 2019 Mecklenburg-Vorpommern mit einer geschätzten Aussaatfläche von 169 600 ha, die damit um 1,1 % über dem zur Ernte 2019 erreichten Niveau liegen würde.


Der UFOP-Vorsitzende Wolfgang Vogel sieht das Potential für Raps auf dem aktuellen Anbauniveau längst nicht ausgeschöpft. Er bekräftigte heute in Hannover das Strategieziel "10 + 10" seines Verbandes, das einen Anteil von jeweils 10 % für Raps und Leguminosen an der deutschen Ackerfläche bis 2030 vorsieht. Damit wären nach seiner Darstellung wesentliche Beiträge zur geplanten Ackerbaustrategie der Bundesregierung verbunden, beispielsweise erweiterte Fruchtfolgen, eine Stärkung der heimischen Eiweißversorgung und Vorteile für den Klimaschutz durch die energetische Nutzung von Pflanzenöl.


Vor diesem Hintergrund beklagte Vogel allerdings das Desinteresse der Politik, die beim Klimaschutz im Ackerbau vor allem die "Keule des Ordnungsrechts" schwinge und damit weder auf Akzeptanz noch Motivation bei den Landwirten hoffen könne. Auch würden dem deutschen Ackerbau dringend nötige Technologien wie neue Züchtungsmethoden oder neue Pflanzenschutzmittel vorenthalten, monierte der UFOP-Vorsitzende. Vogel bekräftigte in Hannover seine Forderung nach einer stärkeren politischen Berücksichtigung des Beitrags von Öl- und Eiweißpflanzen zum Klimaschutz. Dazu gehört ihm zufolge auch die schrittweise Anhebung der Treibhausgasminderungsquote ab 2020 auf 16 % im Jahr 2030, um Kraftstoffe aus Anbaubiomasse im Verkehrssektor zu halten. AgE (13.11.2019)
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