Einen spürbaren Anstieg der europäischen Milcherzeugung erwartet der Vorstandsvorsitzende der international agierenden dänischen Molkereigenossenschaft Arla, Peder Tuborgh, für die Zeit nach dem Milchquotenende. Beim dänischen Rinderkongress 2015 erklärte Tuborgh gestern in Herning, er rechne für die kommenden zwei bis drei Jahre allein für die Arla-Molkereien mit einem Anstieg der angelieferten Milchmenge von bis zu 2 Mrd kg. In der EU werde das Wachstum vor allem über eine Produktionsausweitung in Dänemark und Deutschland erfolgen.
Der Arla-Vorstandschef warnte zugleich vor Versuchen, die Milchmengenentwicklung auf nationaler oder europäischer Ebene steuern zu wollen. Die Impulse für die Veränderungen der Milchmengen und -preise kämen künftig vom Weltmarkt. Dem sei es aber egal, ob beispielsweise in Dänemark einige Bauern ihre Produktion drosselten oder sogar einstellten, betonte Tuborgh.
Die Strategie von Arla wird ihm zufolge auch in Zukunft auf eine maximale Wertsteigerung für den Rohstoff sowie den Auf- und Ausbau einer möglichst breiten Produktpalette ausgerichtet sein. Unterdessen mehren sich nach Einschätzung des Konzerns die Anzeichen für eine mögliche Trendwende am Milchmarkt. Das Unternehmen verwies auf die deutlichen Preisaufschläge an den internationalen Handelsplätzen, die laut Arla einen Dominoeffekt auf den übrigen Produkt- und Rohstoffmärkten auslösen könnten. Noch sei es allerdings zu früh, von einer grundlegenden Wende am Milchmarkt zu sprechen. AgE
(26.02.2015)