Bei der Sortenwahl im Kartoffelbau sollten der Verwendungszweck und die Reifezeit
das grundlegende Auswahlkriterium sein.
Grundsätzlich sollten alle wertbestimmenden Eigenschaften der Kartoffelsorte mit den
Erfordernissen des Abnehmers (Händler, Verbraucher) übereinstimmen.
Bei der Reifezeit wird unterschieden nach: sehr frühen Sorten (Gruppe I),
natürliche Reife nach 100 - 120 Tagen, frühen Sorten (Gruppe II),
natürliche Reife nach 120 - 130 Tagen, mittelfrühen Sorten (Gruppe III),
natürliche Reife nach 130 - 150 Tagen mittelspäten bis späten Sorten (Gruppe IV),
natürliche Abreife nach bis zu 170 Tagen. Jede dieser Gruppen wird in Speise- und Wirtschaftssorten unterteilt.
Veredelungssorten (Sorten für die verarbeitende Industrie) können sowohl aus dem
Speise- als auch aus dem Wirtschaftssortiment stammen.
Die Pflanzung sollte erfolgen, wenn der Boden eine Temperatur von 6 - 8 oC für keimstimuliertes Pflanzgut und 4 - 6 °C bei vorgekeimtem Pflanzgut erreicht hat. Als Bestandsdichte hat sich bei Speise-, Veredelungs- und Stärkekartoffeln 40.000 - 42.000 Pflanzen/ha unter Verwendung von 35 - 50(55) mm großem Pflanzguts bewährt. Bei der Verwendungsrichtung Pommes-frites-Kartoffeln sind Übergrößen von > 50 mm erwünscht. Daher hat sich für diesen Verwendungszweig eine Bestandsdichte von 36.000-38.000 Pflanzen/ha am besten mit 35/45 mm sortiertem Pflanzgut bewährt. Bei der Produktion von Pflanzkartoffeln sind ca. 55.000 Pflanzen/ha anzustreben. Generell sind auch Sortenunterschiede bei den Pflanzabständen zu berücksichtigen. Bei der Reihenweite werden 75 cm empfohlen. Als optimale Legeabstände gelten demnach für:
Speise- und Wirtschaftskartoffeln: 30 - 34 cm
Pommes-frites-Kartoffeln: 34 - 38 cm
Pflanzkartoffeln: 22 - 26 cm
Die Knolle sollte nach dem Legen mit ca. 6 - 8 cm Erde bedeckt sein.