Düngungsmaßnahmen dienen im Herbst in erster Linie der Sicherung der Bestandsentwicklung. Kalium, Phosphat und Magnesium können auf sorbtionsstarken (schweren) Böden schon im Herbst gegeben werden. Auf stark durchlässigen Böden sollte min. 50% der Menge erst im zeitigen Frühjahr gedüngt werden. Die Tabelle zeigt den Bedarf an Grundnährstoffen zur Versorgung von Winterraps in kg/ha. Die Grundnährstoffdüngung mit P und K im Herbst fördert die Wurzelentwicklung und erhöht die Winterhärte.
Ertrags- erwartng |
40 - 50 dt/ha | 30 - 40 dt/ha | |
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hohes Ertrags- Niveau |
geringes Ertrags- Niveau |
trockene Standorte | |
K2O | 200-500 | 150-200 | unverändert |
P2O5 | 90-100 | 70-90 | unverändert |
MgO | 40 | 30 | plus 10% |
Bor | 0,15 | 0,10 | plus 40% |
Mangan | 0,15 | 0,15 | verdoppeln / 2 Gaben |
Molybdän | 0,008 | nur bei zu niedrigem pH-Wert |
Raps hat einen hohen Bedarf an Bor, Mangan und Molybdän. Der Spurennährstoffbedarf muss beim Raps in sehr kurzer Zeit über die Schossphase gedeckt werden. Die Blattdüngung ergänzt die Nährstoffaufnahme aus dem Boden zum Bedarfszeitpunkt.
Optimal ist die Anwendung im Knospenstadium, da besonders Bor und Molybdän für die Ausbildung der Blüten bzw. der Pollenproduktion benötigt werden.
Eine Anwendung im Herbst zum 6 Blatt-Stadium verbessert die Mangan- und Borversorgung auf trockenen bzw. strukturschwachen Böden und erhöht damit die Winterfestigkeit bzw. die Toleranz gegen Cylindrosporium u. Botrytis.
Raps benötigt zur Saat aufgrund des kleinen Saatkorns einen krümeligen Boden. Ein guter Kalkzustand ist daher für Raps vor allem nach Getreide grundlegend wichtig. Werden hohe Rapserträge angestrebt, muss auch der hohe Calcium- und Magnesiumentzug berücksichtigt werden. In der Fruchtfolge sollte daher zu Raps Magnesium-Kalk verwendet werden.
ca. 10 m³ Schweinegülle oder ca. 15 m³ Rindergülle, empfehlenswert bei Getreidevorfrucht mit Strohdüngung. Die Nährstoffgehalte aus der Herbstgülle sind bei der mineralischen Grunddüngung mit anzurechnen. Eine mineralische Grunddüngung sollte dann ins Frühjahr verschoben werden, da P und K aus der Gülle für die Herbstentwicklung reichen.
Der Einsatz von Stickstoff im Herbst sollte nur der Strohdüngung oder der gezielten Bestandsführung dienen. Zur Strohdüngung kann dabei DAP 1-2 dt/ha(Ackerbaubetriebe) eingesetzt werden. Gleichzeitig wird damit der Phosphorbedarf des Rapses gedeckt.
Wenn keine Strohdüngung erfolgen muss, sollte N nur zum 4-Blattstadium gedüngt werden bei:
Das wichtigste Ziel der N-Frühjahrsdüngung ist es, in gut überwinterten starken Beständen die Knospenbildung der Seitentriebe zu unterstützen. Bei Pflanzen, die nicht die Mindestblattzahl acht im Herbst erreicht haben, muss durch die N-Düngung im Frühjahr die Blattbildung und die Anlage der Seitentriebe gefördert werden.
Dünge- zeitpunkt |
trockene oder schwere Böden | leichte Standorte | bei Gülledüngung Herbst + Frühjahr |
N1 Vegetationsbeginn (EC 27) | 110 | 80 | 70 |
N2 Beginnendes Längenwachstum (EC 31) | 90 | 100 | - |
N3 Knospenstadium (EC 51) | - | - | 60 |
Der Schwefelbedarf des Rapses liegt bei ca. 60 - 80 kg/ha. Unter Berücksichtigung der S-Freisetzung des Bodens, S-Einträge aus der Luft und Schwefel aus organischer Düngung müssen noch ca. 40 bis 60 kg S/ha mineralisch gedüngt werden. Bei Sorten mit hohen Ölertragspotential und guter Jugendentwicklung z.B. Artus, Maja, Talent und Zenith sollte eine zeitige und hohe Schwefeldüngungsintensität angestrebt werden. Die Aufnahme des Schwefels in wasserlöslicher Sulfatform verläuft parallel zur Stickstoffaufnahme. Bei ausreichendem Angebot an verfügbarem Sulfat steigt auch die Ausnutzung des Stickstoffs durch die Rapspflanze. Bei geringer Schwefelverfügbarkeit werden Stickstoffgaben nicht in Ertrag umgesetzt. Da Sulfat, ebenso wie Nitrat wasserlöslich ist und nicht an Bodenteilchen gebunden wird, sollte eine kombinierte Düngung erfolgen. Dazu bieten sich im Raps sulfathaltige Stickstoffdünger als 1. N-Gabe an.