Die Saatzeitspanne ist bei Winterweizen größer als bei anderen Getreidearten. Weizen braucht sich vor Winter nicht zu bestocken. Er sollte im Dreiblatt-Stadium in den Winter gehen, letztlich ist aber das noch nicht einmal Bedingung für einen guten Ertrag.
Die Spätsaat unterliegt leichter der Auswinterung als die Normalsaat. Die zu frühe Saat birgt die Gefahr einer größeren Halmbruchinfektion. Frühe Weizenaussaaten im September/Oktober sind natürlich überall dort notwendig, wo starke Herbstniederschläge anhaltende Bodenvernässung bringen. Hierzu gehören vor allem die Marschen entlang der Nordseeküste. Frühe Saat im Oktober ist aber auch in den neuen Bundesländern notwendig, um der Pflanze eine bessere Vorwinterentwicklung zu ermöglichen.
Die Aussaat des Winterweizens ist natürlich abhängig von der Ernte der Vorfrucht. Letztlich ist es also sinnvoll, bei Weizen unter
Berücksichtigung von Arbeitswirtschaft und Bodenverhältnissen innerhalb eines Zeitraums von ca. 6 Wochen den Saattermin selbst zu bestimmen.
Hierbei dürfte der Bodenzustand (abgesetzte Pflugfurche, feinkrümeliges Saatbett) wohl den größten Ausschlag geben.
Vor allem bei einer Aussaat nach Mais sollten die Stoppeln untergepflügt werden. Andernfalls besteht eine höhere Fusariengefahr.
Alle Sorten, die eine geringere Neigung zu hoher Bestandesdichte aufweisen (starker Bestockung), bedürfen in der Regel einer früheren Aussaat.
Werden aus arbeitswirtschaftlichen Gründen frühe Aussaaten notwendig, ist bei der Sortenwahl auf blattgesunde Sorten zu achten.
Die Sommerweizenaussaat sollte so früh wie möglich im März erfolgen. Eine Aussaat im Dezember/Januar muß nicht von vorneherein die bessere sein. Sie kann nur dann besser sein, wenn der Bodenzustand der Aussaatfläche besonders gut ist. Es verbleibt jedoch ein Auswinterungsrisiko.
Da der Sommerweizen kein so tiefes Wurzelwerk wie der Winterweizen bildet, sind seine Bodenansprüche höher. Das Saatbett sollte noch oben hin aufgelockert werden und nach unten hin gefestigt sein.