Geschäftsjahr 2024

Agravis sieht sich auf Kurs

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Die Agravis Raiffeisen AG sieht sich "auf Kurs", was Umsatz und Ergebnis im Geschäftsjahr 2024 angeht. Die angepeilten 60,1 Mio. Euro Konzernergebnis vor Steuern (EBT) bezeichnete der Vorstandsvorsitzende Dirk Köckler am Dienstag (12.11) als "absehbar realistisch". Beim Umsatz rechnet der Agravis-Chef im laufenden Geschäftsjahr mit 8,1 Mrd. Euro, nach 8,8 Mrd Euro im Jahr davor. "Mit Erreichen dieser Planzahlen sind wir in der Lage, unsere Eigenkapitalbasis zu stärken", erläuterte Köckler bei einem Pressegespräch am Rande der Eurotier in Hannover. Zudem schaffe das absehbar solide Ergebnis die Voraussetzung für weitere Investitionen in Standorte und neue digitale Angebote.

Die Investitionszurückhaltung vieler Landwirte bekommt der zweitgrößte deutsche Agrarhandelskonzern bislang offenbar nicht sonderlich zu spüren. "Wir freuen uns im Bereich Landtechnik über einen soliden Reinvestitionsbedarf, gerade in den Vieh haltenden Betrieben", berichtete Köckler. "Glücklicherweise" sei die Agravis nicht im Baustoffbereich oder dem Anlagenbau tätig, weshalb das Unternehmen die Investitionszurückhaltung vieler Bauern "im hier und heute" nicht treffe. "Aber wenn keine Ställe gebaut und stattdessen Kapazitäten abgebaut werden, wird sich dies indirekt auch im Futtermittelgeschäft der Agravis bemerkbar machen", räumte der Agravis-Chef ein. Zwar seien die wirtschaftlichen Kennzahlen der Landwirtschaftsbetriebe zuletzt durchaus gut ausgefallen, weshalb sich eigentlich "die Kräne drehen" und Ställe gebaut werden müssten. Dass dies nicht der Fall sei, ist für Köckler auch eine Folge politisch unsicherer Zeiten.

"Brutaler Aderlass"

Gleichwohl setzt die Agravis Köckler zufolge weiter auf den Tierhaltungsstandort Deutschland. Schließlich gebe es hierzulande die am besten ausgebildeten Menschen, eine hervorragende Infrastruktur und ein hohes Maß an Flächenbindung samt damit verbundener Kreislaufwirtschaft. Trotz eigentlich guter Voraussetzungen habe sich in den letzten Jahrzehnten ein "brutaler Aderlass" in der hiesigen Nutztierhaltung vollzogen, so der Vorstandsvorsitzende der Agravis. Mittlerweile gebe es große Regionen in Deutschland, wo es gar keine Nutztiere mehr gebe. Nun gelte es, diesen Negativtrend zumindest abzubremsen, indem für die verbleibenden Tierhalter investitionsfreundliche Rahmenbedingungen geschaffen würden. Mit Blick auf die politisch umstrittene Tierwohlabgabe auf Fleisch mahnte Köckler an, dass vom Staat vereinnahmte Gelder auch tatsächlich bei den Tierhaltern ankommen müssten. AgE (15.11.2024)
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