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Für einen freiwilligen Lieferverzicht, aber gegen Beihilfen zur Privaten Lagerhaltung (PLH) von Milchprodukten haben sich die beim European Milk Board (EMB) zusammengeschlossenen Milcherzeuger ausgesprochen. "Die Entscheidung, der Milchkrise mit dem Instrument der Privaten Lagerhaltung zu begegnen und keinen Lieferverzicht auf EU-Ebene zu koordinieren, ist falsch", erklärte der EMB-Vorsitzende Erwin Schöpges und erteilte damit den gestern von der EU-Kommission vorgestellten Marktmaßnahmen eine klare Absage. Brüssel hatte unter anderem PLH-Beihilfen für Magermilchpulver, Butter und Käse, aber auch für Rind- und Lammfleisch in Aussicht gestellt.
Während der EU-Milchmarkt aktuell wieder überschwemmt werde und die Preise auf Talfahrt seien, könne nur eine EU-weite Reduktion der produzierten Milchmenge Entspannung bringen, so Schöpges. Das Einlagern von bereits verarbeiteten Produkten wie Milchpulver, Butter und Käse würde hingegen den Preisdruck für die Erzeuger nicht verringern, da diese Produkte weiter ein Bestandteil des zu hohen Angebots an Milcherzeugnissen seien.
Schöpges kündigte derweil für diesen Donnerstag Proteste an. Die Milcherzeuger in vielen europäischen Ländern wollten ihrer Enttäuschung über "die aktuelle fehlerhafte Entscheidung" von Brüssel Ausdruck verleihen. Mit verschiedenen Milchaktionen werde man "mit einem konstruktiven Appell an die EU-Kommission" auf die sofortige Aktivierung eines EU-weiten freiwilligen Mengenreduktionsprogramms pochen.
Dagegen bezeichnete Bayerns Landwirtschaftsministerin Michela Kaniber die Einlagerungshilfen als "richtigen Schritt": "Die Förderung der Privaten Lagerhaltung von Milch- und Fleischprodukten durch die EU ist die richtige Antwort auf die momentane Situation." Nach Ansicht der CSU-Politikerin kann man mit diesem Instrument schnell Mengen vom Markt nehmen, was sich direkt auf die Preise auswirkt. Das diene der Stabilisierung dieser für Bayern wichtigen Märkte und helfe den Landwirten, so die Erwartung der Ressortchefin. AgE
(06.05.2020)