Maul- und Klauenseuche

Moskau verhängt EU-Einfuhrverbot

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Auch Russland hat auf den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Deutschland reagiert. Der russische Föderale Dienst für Veterinär- und Pflanzenschutzüberwachung (Rosselkhoznadzor) hat am Montag (20.1.) wegen der Tierseuche die Einfuhr und den Transit von tierischen Erzeugnissen aus der Europäischen Union untersagt. Das Verbot gelte mindestens einen Monat lang, sagte der Chef von Rosselkhoznadzor, Sergej Dankwert. Dann könnte es eine gewisse Lockerung geben. Diese werde aber nur für solche Unternehmen gelten, in denen russische Inspektionen durchgeführt würden.

Betroffen von dem Einfuhrverbot sind Produkte, die ohnehin in den Geltungsbereich des russischen Lebensmittelembargos fallen. Dieses war im August 2014 als Gegenreaktion auf Sanktionen verhängt worden, die von der EU nach der Besetzung der Krim durch Russland verhängt worden waren. Damals untersagte Russland die Einfuhr einer erheblichen Menge tierischer Produkte, und dieses Verbot gilt nach wie vor.

Es gibt aber auch Produkte, die nicht vom Lebensmittelembargo betroffen sind, darunter technische Fette und verschiedene Arten von zusammengesetzten Produkten, im Wesentlichen alles, was mit Veterinärzertifikaten geliefert wird. Auch die Einfuhr von Zuchttieren war bis zum jetzigen Verbot erlaubt.

Laut Dankwert war die EU für Russland in den vergangenen beiden Jahren weiterhin der Hauptlieferant von Zuchttieren sowie Eiern. Im Jahr 2024 wurden 2.053 Zuchtschweine bezogen, was 99% der Gesamtimporte entsprach. Die Einfuhr von Zuchtrindern und -pferden belief sich auf 3.525 Tiere. Darüber hinaus importierte Russland im vergangenen Jahr aus EU-Ländern insgesamt 16,1 Millionen Bruteier und 1,3 Mio. Zuchtküken.

Unterdessen hat die niederländische Landwirtschaftsministerin Femke Wiersma das sektorweite Transportverbot für Mastkälber aus Betrieben im eigenen Land weitgehend aufgehoben. Wie das Agrarressort in Den Haag am Freitag (24.1.) mitteilte, hat die niederländische Behörde für Lebensmittel- und Verbraucherproduktsicherheit (NVWA) seit dem 1. Dezember insgesamt 3.754 aus Brandenburg importierte Tiere überprüft. Für alle - bis auf 17 noch zu testende Proben - gab es Entwarnung. Die restlichen Testergebnisse sollen am Montag (27.1.) folgen. Nur noch die davon betroffenen zwölf Betriebe bleiben weiterhin gesperrt. AgE (27.01.2025)
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