Erste Destatis-Schätzung 2024

Nur 19,7 Mio. Tonnen Weizen

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Die enttäuschenden Ertragsmeldungen aus der laufenden Getreideernte in Deutschland spiegeln sich nicht in der jetzt veröffentlichten ersten amtlichen Schätzung wider. Das Statistische Bundesamt (Destatis) veranschlagt die Halmgetreideernte 2024 zwar nur auf 36,41 Mio. Tonnen, was im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 1,55 Mio. Tonnen oder 4,1% bedeuten würde. Maßgeblich dafür ist laut den Destatis-Zahlen aber allein die Einschränkung des Anbaus um 5,7% auf 5,27 Mio. Hektar. Der durchschnittliche Ertrag wird auf 69,1 dt/ha geschätzt und damit um 1,8% höher als 2023.
Besonders deutlich haben die Landwirte in Deutschland den Anbau von Winterweizen, der wichtigsten Kultur, zurückgefahren, und zwar laut Destatis um 11,8% auf 2,49 Mio. Hektar. Da der mittlere Hektarertrag mit 75,8 Dezitonnen nur um 1,2% höher ausfallen soll als im Vorjahr, leitet sich ein Aufkommen an Winterweizen von lediglich 18,88 Mio. Tonnen ab; das wären im Jahresvergleich fast 2,3 Mio. Tonnen oder 10,8% weniger.
Allerdings soll sich die Sommerweizenernte flächen- und ertragsbedingt fast vervierfachen, nämlich auf 498.900 Tonnen. Einschließlich der auf 284.100 Tonnen veranschlagten Hartweizenernte ergibt sich laut den ersten amtlichen Schätzungen eine Weizenerzeugung von insgesamt 19,67 Mio. Tonnen. Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hatte Mitte Juli 20,2 Mio. Tonnen vorausgesagt. Im vergangenen Jahr waren es 21,54 Mio. Tonnen.
Die abgeschlossene Wintergerstenernte veranschlagen die Statistiker in Wiesbaden auf 9,30 Mio. Tonnen, nach 9,58 Mio. Tonnen im Vorjahr. Der Deutsche Bauernverband (DBV) hatte diese auf 9,2 Mio. Tonnen geschätzt. Destatis geht hierbei von einem mittleren Ertrag von 71,1 dt/ha aus, womit dieser um gut 4% unter dem Vorjahreswert geblieben wäre. Deutlich besser als 2023 dürften die Sommergerstenerträge ausfallen. Bei einer um 12,7% größeren Fläche rechnen die Statistiker hier mit einer Produktionssteigerung um 38,6% auf 1,96 Mio. Tonnen.
Deutlich mehr Hafer
Mit einem kräftigen Anstieg der Erntemenge ist laut Destatis auch beim Hafer zu rechnen. Auch hier sollen den Schätzungen zufolge neben der gegenüber 2023 größeren Anbaufläche vor allem deutlich höhere Erträge durchschlagen. Im Ergebnis wird mit einem Haferaufkommen von 717.000 Tonnen gerechnet; das wären 58,6% mehr als das allerdings sehr niedrige Vorjahresmenge.
Demgegenüber wird für die Roggenernte einschließlich Wintermenggetreide trotz deutlich höherer Ertragserwartung wegen der Anbaueinschränkung um 13,4% ein schlechteres Ergebnis erwartet. Das Aufkommen wird bei 3,03 Mio. Tonnen gesehen, womit das Vorjahresniveau um 3,4% verfehlt würde.
Ein ähnliches Bild wie beim Roggen zeichnet sich für Triticale ab. Auch hier werden die erwartet besseren Erträge die kleinere Anbaufläche nicht ausgleichen. Destatis geht von einem Rückgang der Triticaleerzeugung um 6,7% auf 1,71 Mio. Tonnen aus.
Knapp 3,8 Mio. Tonnen Raps
Für die diesjährige Rapsernte legte Destatis ebenfalls die erste Schätzung vor. Demnach wurden im Mittel 34,5 dt/ha gedroschen; das wären 1,3 dt/ha weniger als 2023. Da außerdem der Anbau der Ölfrucht um 7,3% auf 1,09 Mio. Hektar zurückgefahren wurde, leitet sich im Jahresvergleich ein Rückgang der Rapsernte einschließlich marginaler Mengen an Rübsen um fast 455.000 Tonnen oder 10,8% auf 3,76 Mio. Tonnen ab. Damit liegt die amtliche Schätzung geringfügig unter der Erwartung des DRV, der Mitte Juli von 3,81 Mio. Tonnen ausgegangen war. AgE (08.08.2024)
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