Die Pflanze kann über die Wurzel Schwefel nur in Form des Sulfates aufnehmen. Schwefel aus Gülle und aus handelsüblichen Elementarschwefel wird für eine gezielte Pflanzenernährung zu langsam umgesetzt. Sulfathaltige NS-Dünger im richtigen N/S-Verhältnis sind daher die richtige Wahl.
Mineraldünger mit Schwefel werden vorwiegend in der Sulfatform (SO4) angeboten. Mit gutem Grund, da das sehr gut wasserlösliche Sulfat die einzige S-Form ist, die von der Pflanze sofort über die Wurzel oder das Blatt (Blatt auch SO2) aufgenommen wird. Vermehrt kommen auch Schwefeldünger in der Elementarform (S) auf den Markt. Der Elementarschwefel muss im Boden aber erst mikrobiell in die Sulfatform oxydiert werden, um pflanzenverfügbar zu werden. Die Umsetzungsgeschwindigkeit ist vornehmlich vom Vermahlungsgrad, der Bodentemperatur und der biologische Aktivität des Bodens abhängig.
Wie beiliegende Abbildung zeigt, hängt die Umsetzung des Elementarschwefels in die Sulfatform stark von der Korngröße und damit der Oberfläche als Angriffsfläche für die Mikroorganismen ab. Der im Handel angebotene elementare Schwefel (125
250 µm) ist schon aus Preisgründen in den meisten Fällen grobkörnig. Unter Praxisbedingungen liegt dieser Schwefel als pflanzenverfügbares Sulfat für eine bedarfsgerechte Pflanzenernährung zu spät vor, zumal die Pflanzen den Schwefel zu Vegetationsbeging meist am dringensten benötigt Setzt die S-Mineralisierung im Boden erst 6 oder 8 Wochen später ein, ist es für eine optimale Pflanzenversorgung zu spät. Auch eine Düngung im Herbst oder Winter nützt nichts, da in diesem Fall schon gebildetes Sulfat mit dem Niederschlagswasser aus der Ackerkrume ausgetragen wird.
Da Schwefel ebenso wie Stickstoff einen zentralen Baustein in Proteinen darstellt und auch Bestandteil der Nitratreduktase ist, kann Stickstoff bei Schwefelmangel von der Pflanze nicht verwertet werden. Um also eine effiziente Stickstoffdüngung sicher zu stellen, liegt es nahe diese mit einer bedarfsgerechten Schwefeldüngung in Form von Sulfat zu verbinden. Hierbei kommt es u.a. auf das optimale N/S-Verhältnis im Dünger an. Ein N/S-Verhältnis von über 3:1 ist zur Düngung von Raps und Getreide anzustreben. Die N/S- Dünger der SKW wie PIAMON® 33-S, PIASAN®-S 25/6, ALZON® flüssig-S 25/6 oder auch Düngermischungen aus ALZON® M-plus und PIAMON® 33-S sind optimal auf dieses Verhältnis eingestellt. Damit wird zum einen eine hohe N-Effizienz sichergestellt und zum anderem die Auswaschung und damit Schwefelverluste möglichst gering gehalten. Werden N/S-Dünger mit einem sehr engen N/S-Verhältnis (1:1 wie z.B. Ammoniumsulfat) eingesetzt sind zusätzliche Überfahrten mit einem S-freien N-Dünger nötig, bzw. wird im Übermaß Schwefel gedüngt.
Dieses wiederum ist schädlich für die Umwelt und den Boden, denn die Versauerungswirkung ist groß.
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Wird in NS-Düngermischungen Elementarschwefel eingesetzt, kommt neben der fehlenden Wirksamkeit noch das Problem der Verteilung des Schwefels hinzu. Schwefellinsen oder Granulate enthalten den Schwefel zu 90% S in der elementaren Form. Daher sind in der Regel geringe Anteile an Elementarschwefel in der Mischung enthalten. Auf die Ackerfläche fallen viele Körner an Stickstoff und wenige Körner an Schwefel. Eine gleichmäßige Aufnahme von N und S im gewünschten Verhältnis durch die Pflanze ist nicht gewährleistet zumal der Elementarschwefel nicht wasserlöslich und im Boden deshalb nicht beweglich ist.
(23.07.2013)