Stromeinspeisung

Gut 6 Prozent durch Biogasanlagen

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Allerdings wurde 2023 mit 28,0 Mrd. Kilowattstunden etwa 6% weniger Biogasstrom in das Netz als im Vorjahr eingespeist.

Ein nicht unerheblicher Teil der Stromerzeugung in Deutschland ist im vergangenen Jahr durch Biogasanlagen erfolgt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) von Donnerstag (7.3.) wurden 2023 mittels des Einsatzes von Biogas insgesamt 28,0 Mrd. Kilowattstunden Strom erzeugt beziehungsweise in das Netz eingespeist. Damit nahm das Aufkommen zwar um 1,6 Mrd. Kilowattstunden oder 5,7% gegenüber 2022 ab. Da die gesamte Stromeinspeisung in das Netz aber deutlich stärker zurückging, nämlich um 11,8% auf 449,8 Mrd. Kilowattstunden, wuchs der Anteil des Biogasstromes dennoch um 0,4 Prozentpunkte auf 6,2%.

Wichtigster Energieträger war im vergangenen Jahr erstmals die Windkraft. Die durch sie erzeugte Strommenge erhöhte sich im Vergleich zu 2022 um 13,8% auf 139,3 Mrd. Kilowattstunden. Ihr Anteil wuchs von 24,0% auf 31,0%, während der von Kohle als bislang wichtigster Energieträger von einem Drittel auf 26,1% fiel. Die Kernenergie spielte 2023 praktisch keine Rolle mehr. Das Aufkommen an Solarstrom nahm im Jahresvergleich um 1,3% auf 53,6 Mrd. Kilowattstunden ab, während ihr Anteil an der Netzeinspeisung aber um 1,3 Prozentpunkte auf 11,9% zulegte.

Insgesamt wurden 2023 über die erneuerbaren Energieträger, zu denen auch noch die Wasserkraft gehört, 251,8 Mrd. Kilowattstunden Strom ins Netz eingespeist und damit 6,7% mehr als 2022. Mit einem Anteil von 56,0% waren sie erstmals wichtiger als die konventionellen Energieträger; im Jahr zuvor hatte sich der betreffende Anteil auf 46,3% belaufen.

Vom Nettoexporteur zum Nettoimporteur

Wie Destatis zu den Zahlen erläuterte, ist die im Inland erzeugte und ins Netz eingespeiste Strommenge nicht gleichzusetzen mit dem Stromverbrauch, da auf dem Weg zu den Verbrauchsstellen sogenannte Netzverluste auftreten sowie der Saldo aus Stromimporten und -exporten zu berücksichtigen ist. So erhöhte sich 2023 die von Deutschland importierte Strommenge sehr kräftig, nämlich um 40,6% auf 69,3 Mrd. Kilowattstunden. Gleichzeitig nahm der Stromexport um 21,5% auf 60,1 Mrd. Kilowattstunden ab. Demnach entwickelte sich Deutschland bei der elektrischen Energie vom Nettoexportland zum Nettoimporteur. AgE (08.03.2024)
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