Landtagswahl Sachsen

Hälfte der Bauern hat AfD gewählt

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Die AfD hat ihre ohnehin hohen Landtagswahlergebnisse in Sachsen und Thüringen bei den Bauern noch deutlich übertreffen können. Wie aus einer Analyse der Forschungsgruppe Wahlen hervorgeht, haben in Sachsen 49% der Landwirte AfD gewählt. Insgesamt erreicht die Partei im Freistaat 30,6%. Überproportional hat auch das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit 13% bei den Bauern abgeschnitten. Das BSW kommt landesweit auf 11,8%. Nur 22% der sächsischen Landwirte haben ihr Kreuz bei der CDU gemacht. Die Christdemokraten blieben damit in dieser Wählergruppe spürbar unter ihrem Gesamtergebnis von 31,9%. Mit 5% liegen die Grünen bei den Bauern in etwa auf dem Niveau ihres Landesergebnisses. 3% der Bauern in Sachsen haben SPD gewählt.

Auch in Thüringen hat die AfD bei den Bauern mit einem Stimmenanteil von 40% überdurchschnittlich abgeschnitten. Ihr Landesergebnis liegt bei 32,8%. Auf Platz 2 rangiert bei den Thüringer Landwirten die CDU mit 23%. Das entspricht in etwa dem Gesamtergebnis der Christdemokraten. 14% der Landwirte haben das BSW gewählt. Landesweit kommt die Wagenknecht-Partei im Freistaat auf 15,8%. Jeweils 7% der Landwirte haben in Thüringen die Linke und die SPD gewählt. Mit einem Stimmenanteil von 4% haben die Grünen bei den Bauern überdurchschnittlich abgeschnitten.

Prominente Landwirte holen Wahlkreise in Sachsen

In Sachsen ist der amtierende Landwirtschaftsminister Wolfram Günther über die Liste seiner Partei in den Landtag eingezogen. Der Grünen-Politiker wird aller Voraussicht nach sein Ministeramt verlieren. Die regierende Kenia-Koalition hat im neuen Landtag keine Mehrheit mehr. Wieder in den Landtag geschafft hat es hingegen Günthers CDU-Amtsvorgänger Thomas Schmidt. Der CDU-Politiker konnte seinen Wahlkreis in Mittelsachsen gegen seinen AfD-Konkurrenten verteidigen. Das gilt auch für den Landwirt Georg-Ludwig von Breitenbuch im Wahlkreis Leipzig Land. Auch der langjährige agrarpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Andreas Heinz, holte seinen Wahlkreis in Mittelsachsen direkt.

In Thüringen hat Landesbauerpräsident Dr. Klaus Wagner den Einzug in den Landtag nicht geschafft. Der Landwirt unterlag im Wahlkreis Sömmerda knapp seinem AfD-Konkurrenten. Auch Landwirtschaftsministerin Susanna Karawanskij hat sich erfolglos um ein Landtagsmandat bemüht. Die Linken-Politikerin scheiterte im Wahlkreis Sonneberg. Sie war nicht über die Liste abgesichert. Dagegen ist mit Frank Augsten ein alter Bekannter in den Landtag zurückgekehrt. Der bisherige Abteilungsleiter im Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und ländlichen Raum (TLLLR) hat auf dem BSW-Ticket einen Landtagssitz errungen. Augsten gehörte dem Landtag bereits von 2009 bis 2014 an, damals noch für die Grünen. Vor wenigen Monaten ist er zur Wagenknecht-Partei gewechselt. AgE (03.09.2024)
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