Europäische Union

Immer weniger Schafe

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright: Shutterstock
Die Schafhalter in der Europäischen Unionen haben im vergangenen Jahr ihre Herden weiter abgestockt. Wie aus vorläufigen Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) hervorgeht, wurden im Dezember 2019 in den 19 Ländern mit Viehbestandserhebung insgesamt 82,54 Millionen Schafe gehalten; das waren 1,59 Millionen Stück oder 1,9 % weniger als zwölf Monate zuvor. In einer ähnlichen Größenordnung war auch die Zahl der Mutterschafe älter als ein Jahr rückläufig, nämlich um 2,0 % auf 60,54 Millionen Tiere. Mitte des vergangenen Jahrzehnts war der Bestandsabbau vorübergehend zum Stillstand gekommen, und 2016 hatte es in der Gemeinschaft gut 86 Millionen Schafe gegeben. Seitdem hat sich deren Anzahl jedoch wieder um rund 3,5 Millionen Stück oder gut 4 % verringert.
Das jüngste Minus im EU-Gesamtbestand ist wesentlich auf die Entwicklung in den zwei größten Schafnationen Großbritannien und Spanien zurückzuführen. Die britischen Halter stockten ihren Schafbestand gegenüber 2018 um gut 700 000 Tiere oder 3,2 % auf 21,79 Millionen Stück ab; bei den Iberern verkleinerte sich die Schafherde um 480 000 Stück oder 3,0 % auf 15,37 Millionen. Mit dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU hat die Gemeinschaft mehr als ein Viertel ihrer Schafe verloren.
Die drittmeisten Schafe werden in der EU in Rumänen gehalten; der dortige Bestand nahm bis zum Dezember 2019 entgegen dem EU-Trend binnen Jahresfrist um 0,6 % auf 10,24 Millionen Stück zu. Ansonsten wuchs nur in Irland die Zahl dieser Wiederkäuer, und zwar recht deutlich um 2,9 % auf 3,91 Millionen Stück. In Italien und Griechenland war hingegen eine überdurchschnittliche Abnahme des Bestandes zu verzeichnen, während in Frankreich die Schafpopulation nur unterdurchschnittlich um 0,9 % auf 7,11 Millionen Tiere sank. In Deutschland wurde die Schafhaltung um 1,2 % auf 1,55 Millionen Stück eingeschränkt.
In ihrer Kurzfristprognose ging die EU-Kommission vergangenen Herbst davon aus, dass die EU-Schaffleischerzeugung 2020 gegenüber dem Vorjahr um rund 1 % auf 900 000 t abnehmen wird. Bei einem unterstellt nahezu unveränderten Verbrauch von 1,02 Mio t und stabilen Exporten müssten somit die Importe zur Marktdeckung etwas ansteigen und im Bereich von 155 000 t liegen. Demnächst soll die Prognose aktualisiert werden. AgE (03.03.2020)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Entwaldungsfreie Lieferketten
Berlin will effiziente Anwendung
22.04.2024 — Das BMEL und das BMUV fordern von der EU-Kommission bei der Umsetzung der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) die Sicherstellung einer effiziente Anwendung. Bedenken hat Berlin unter anderem beim sogenannten Bench-Marking. Außerdem wird eine effizientere Datenerfassung gefordert. Nachdrücklich unterstreichen beide Ressorts die Bedeutung des EUDR.
Wind- und Freiflächen-PV
Niedersachsen führt Abgabe ein
19.04.2024 — Der Landtag hat das Niedersächsische Windgesetz verabschiedet. Damit werden die Betreiber verpflichtet, für jedes neue Windrad oder jede Freiflächen-Photovoltaikanlage eine "Akzeptanzabgabe" von 0,2 Cent pro Kilowattstunde an die jeweilige Gemeinde zu zahlen. Zusätzlich müssen sie mit weiteren rund 0,1 Cent pro Kilowattstunde die Menschen im Umfeld von 2,5 Kilometern der Anlage direkt beteiligen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Nachwachsende Rohstoffe
Anbau war 2023 rückläufig
17.04.2024 — Der Flächenbedarf für nachwachsende Rohstoffe (NawaRo) ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Laut der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) war dafür eine geringere Biogasverstromung ursächlich. Im Segment des Energiepflanzenanbaus für Biogas ging der Flächenbedarf um 11% zurück. Der Trend dürfte sich fortsetzen, sofern die Konditionen für Alt-Biogasanlagen nicht verbessert werden, so die FNR.

xs

sm

md

lg

xl