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Für die Saison 2024/2025 erwartet die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ein gemischtes Bild der globalen Agrar- und Fischereiproduktion. Laut dem am Donnerstag (14.11.) veröffentlichten halbjährlichen Bericht "Food Outlook" prognostiziert die FAO einen Rückgang bei Weizen, Mais und Zucker, während die Produktion von Fleisch, Milchprodukten, Fischereiprodukten, Ölsaaten und Reis voraussichtlich zunimmt.
Der Zustand der globalen Lebensmittelproduktion ist laut FAO nach wie vor prekär. Extremwetterereignisse, geopolitische Spannungen und abrupte Veränderungen politischer Zielsetzungen stellten Herausforderungen dar, die sich auch auf die weltweite Versorgungssicherheit auswirken können. Entspannung erwartet die Organisation dagegen bei den Frachtraten für Seetransporte.
Olivenölproduktion erholt sich
Einen gesonderten Blick wirft die FAO in der jüngsten Ausgabe des Food Outlooks auf den globalen Markt für Olivenöl. Wie in dem Bericht ausgeführt wird, sind die Preise für Olivenöl seit Ende 2022 gestiegen und erreichten Anfang 2024 historische Höchststände. In Jaén beispielsweise, der führenden Produktionsregion Spaniens, kletterten die Großhandelspreise für extra natives Olivenöl auf fast 9.000 Euro pro Tonne, verglichen mit etwa 3.350 Euro Anfang 2022. Grund für diese Preisexplosion waren laut FAO globale Lieferengpässe, ausgelöst durch historische Dürreperioden in Europa, die vor allem in Spanien, das einen Anteil von etwa 40% am Weltmarkt hat, zu einer Halbierung der Produktionsmenge führten.
Für 2024 rechnet die FAO allerdings mit einer teilweisen Erholung der globalen Produktion. So schätzt sie die Gesamtproduktion für die Saison 2024/25 auf etwa 3 Mio. Tonnen weltweit, nach lediglich rund 2,5 Mio Tonnen in den beiden vorhergehenden Jahren. Unter anderem hätten in Spanien günstige Niederschläge im Frühjahr zu einer Erholung beigetragen. Die dortige Ernte wird für 2024/25 auf rund 1,3 Mio. Tonnen geschätzt und würde damit über dem Zehnjahresdurchschnitt liegen.
Völlige Entwarnung gibt die FAO jedoch nicht: Die Branche bleibe langfristig herausgefordert durch steigende Produktionskosten, die Auswirkungen des Klimawandels, unvorhersehbare Wetterbedingungen sowie Schädlinge und Krankheiten. Die Organisation gibt daher konkrete Handlungsempfehlungen. Um klimabedingte Herausforderungen zu bewältigen, könnten nachhaltige agronomische Praktiken und staatliche Unterstützung, etwa durch Versicherungen und Krankheitskontrolle, hilfreich sein. Zudem wäre Forschungen zur Verbesserung der Produktion, Kostenbewältigung und Qualitätssteigerung für die langfristige Wirtschaftlichkeit des Sektors von Vorteil. AgE
(18.11.2024)