Flufenacet
Umwelthilfe will sofortiges Verbot
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Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) will den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln mit dem Wirkstoff Flufenacet stoppen. Wie die Organisation am Montag (7.10.) mitteilte, hat sie sich bereits mit einem entsprechenden Schreiben an das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) gewandt. Sollte die Behörde nicht tätig werden, kündigt die DUH ein gerichtliches Eilverfahren an. Vor gut einem Monat hatte die Organisation schon ein Verfahren mit gleicher Stoßrichtung beim Gericht der Europäischen Union (EuG) angestrengt.
Flufenacet zählt zu den per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS), die auch als "Ewigkeitschemikalien" bekannt sind. Der herbizide Wirkstoff ist von der EU-Kommission als Substitutionskandidat eingestuft und derzeit noch bis Juni 2025 zugelassen. Ende September hatte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) eine Bewertung vorgelegt; darin werden neben verschiedenen Datenlücken insbesondere die Hormonwirksamkeit der Substanz sowie die Risiken für Algen als kritische Punkte benannt. Im Zusammenhang mit PFAS-Pflanzenschutzmitteln sorgen immer wieder auch die Abbauprodukte für Kontroversen, wie etwa die Belastung des Grundwassers durch Trifluoracetat (TFA).
Laut DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch wird die EU-Kommission angesichts der Einschätzung der EFSA Flufenacet vom Markt nehmen müssen. Allerdings drohe der Wirkstoff noch bis weit ins nächst Jahr eingesetzt zu werden, hinzu kämen womöglich "komfortabler Übergangsfristen". "Dazu darf es auf keinen Fall kommen", forderte Resch. BVL und EU-Kommission müssten im Sinne des Vorsorgeprinzips umgehend handeln und wirksame Notfallmaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung ergreifen. AgE
(08.10.2024)