Initiative Tierwohl
Weniger Kündigungen als befürchtet
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In der Initiative Tierwohl (ITW) hat die "Pausier-Möglichkeit" für Schweinemäster zu weniger Kündigungen geführt als zunächst befürchtet. Davon geht zumindest die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) aus. Die für Mäster geschaffene "Pause-Taste", die die ab 2025 neuen ITW-Anforderungen aufgrund von Lieferschwierigkeiten oder betrieblichen Anforderungen nicht gleich zum Jahreswechsel umsetzen könnten, habe für eine leichte Entspannung der Situation gesorgt.
Wie die ISN am Donnerstag (17.10.) gegenüber AGRA Europe außerdem erklärte, muss auch bei einer Kündigung nicht zwangsläufig von einem dauerhaften Ausstieg aus der ITW ausgegangen werden. Denn es gebe auch Schweinehalter, die sich bezüglich der zukünftigen Ausrichtung ihres Betriebes derzeit noch unsicher seien. Diese könnten zwar kündigen, nach einer Pause aber gegebenenfalls auch wieder in die ITW einsteigen.
Laut aktuellen Daten der ITW haben etwa 400 Schweinemäster ihre Teilnahme in der Initiative zum Jahresende entsprechend der Frist gekündigt. Dadurch werde die Anzahl der ITW-Mastschweine ab 2025 um ungefähr 4% auf dann voraussichtlich 26 Millionen Tiere pro Jahr zurückgehen. Angesichts üblicherweise konstanter Teilnehmerzahlen bei den Betrieben steche der jetzt erfolgte Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren hervor. Allerdings sei er "nicht gravierend" und weniger stark als im Vorfeld teilweise kolportiert, so die ITW gegenüber AGRA Europe.
Kündigungsgrund hat die ITW laut eigenen Angaben bei den Mästern nicht abgefragt. Die INitiative vermutet aber eine Reaktion auf die veränderten Vorgaben in der ITW ab 2025. Diese wurden bekanntlich an die Stufe zwei der staatlichen Tierhaltungskennzeichnung angepasst. Damit einher geht die Anforderung, die Buchten zu strukturieren. Diese Vorgabe kann für Schweinemäster laut Einschätzung der ITW aber eine Herausforderung darstellen. AgE
(18.10.2024)