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Die eingebrochenen Schweinefleischlieferungen nach China haben 2022 die Gesamtausfuhren der Europäischen Union nach unten gedrückt. Laut vorläufigen Daten der EU-Kommission wurden insgesamt 5,25 Mio t Schweinefleisch einschließlich Schlachtnebenerzeugnissen in Drittstaaten exportiert; das waren 957 100 t oder 15,4 % weniger als 2021. Dies machte sich auch bei den Ausfuhreinnahmen bemerkbar, die um 891 Mio Euro oder 6,1 % auf 13,67 Mrd Euro sanken. Abgeschwächt wurde der Erlösrückgang durch die höheren Verkaufspreise am Weltmarkt.
Der Schweinefleischexport der Mitgliedstaaten nach China war gegenüber 2021 um 1,03 Mio t oder 40,1 % auf 1,54 Mio t rückläufig. Grund dafür war die höhere Eigenproduktion der Volksrepublik und die dortige Nachfrageschwäche wegen Corona. Dies bekamen 2022 auch die Wettbewerber Brasilien und USA bei ihren Exporten zu spüren. Der Einbruch der EU-Lieferungen fiel bei gefrorenen Hälften und Teilstücken mit etwa 50 % deutlich stärker aus als bei den Schlachtnebenerzeugnissen mit 16 %. Bei Schweinespeck belief sich das Minus sogar auf fast 90 %.
Nach China war das Vereinigte Königreich zweitwichtigster Drittlandskunde für EU-Schweinefleisch. Nach den bisher und noch nicht ganz vollständigen Daten nahmen die Lieferungen auf die Insel gegenüber 2021 um rund 9 % auf 842 700 t ab, was vor allem an der weniger georderten Frischware lag. Ansonsten war auch der Schweinefleischexport nach Vietnam mit einem Minus von 32,1 % auf 89 450 t stark rückläufig. Im Jahr 2021 war dorthin wegen Versorgungsengpässen aufgrund der Afrikanischen Schweinepest (ASP) noch eine Rekordmenge geliefert worden; nun fiel der Bedarf wieder kleiner aus.
Anderenorts konnten die EU-Schweinefleischexporteure jedoch Absatzerfolge verbuchen. So legten die Ausfuhren zu den Großkunden Japan und Philippinen jeweils um gut 20 % zu. Dynamisch liefen die Geschäfte auch mit Südkorea und Australien, wohin die Liefermengen um 11,9 % beziehungsweise 19,0 % zulegten. Das relativ stärkste Wachstum wies mit 36,5 % auf 86 500 t die Ausfuhr nach Serbien auf.
Größter Schweinefleischexporteur der EU blieb Spanien mit 1,62 Mio t; das waren allerdings 16,9 % weniger als im Vorjahr. Der Handel mit Großbritannien ist hierin wegen lückenhafter Datenlage noch nicht enthalten. Dies trifft auch für Deutschland zu, für welches beim Drittlandsexport ein Minus von einem Drittel auf 274 200 t ausgewiesen wird. AgE/dw
(01.03.2023)