BVL-Jahresbericht Pflz.schutz

Weniger Wirkstoffe abgesetzt

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright: Shutterstock
Der Absatz von Pflanzenschutzmitteln in Deutschland ist 2023 kräftig zurückgegangen. Laut dem jetzt vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) vorgelegten Jahresbericht sank die in der Bundesrepublik an Vertriebsunternehmen und den Großhandel verkaufte Menge im Vergleich zu 2022 ohne inerte Gase um 6.843 Tonnen beziehungsweise 21,3% auf 25.295 Tonnen Wirkstoff. Inklusive der inerten Gase lag die Verkaufsmenge aller Pflanzenschutzmittelwirkstoffe 2023 bei 40.599 Tonnen; das war gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 15,9%.
Das deutliche Minus bei den Verkäufen ist laut BVL gleichermaßen auf Fungizide und Herbizide zurückzuführen. Der Absatz von Antipilzmitteln ging um 18,9% auf 9.347 Tonnen zurück. Davon entfielen 2.439 Tonnen auf Schwefel. Bei den Herbiziden einschließlich Safener lag die Verkaufsmenge mit 13.168 Tonnen um 21,9% unter der Vorjahresmenge. Der Absatz von Glyphosat verringerte sich dabei im Vergleich zu 2022 kräftig um 40% auf 2.349 Tonnen.
Ebenfalls schwächer fiel 2023 gemäß den Zahlen des BVL die Nachfrage nach Insektiziden, Akariziden und Synergisten aus. Hier verringerte sich der Inlandsabsatz gegenüber 2022 um 26,2% auf insgesamt 715 Tonnen Wirkstoff. Der Inlandsabsatz an inerten Gasen auf Wirkstoffbasis sank im Jahresvergleich um 5,3% auf 15.304 Tonnen. Wie das Bundesamt in dem Jahresbericht außerdem feststellt, waren im Dezember 2023 insgesamt 278 Pflanzenschutzmittelwirkstoffe in Deutschland zugelassen; das waren drei weniger als im Vorjahr. AgE (01.10.2024)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Wirkstoff Pendimethalin
Umweltvereine pochen auf Verbot
30.10.2024 — Das Umweltinstitut München und das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft (BEL) wollen sich nicht mit der "technischen Verlängerung" der Zulassung des Herbizidwirkstoffs Pendimethalin abfinden. Sie haben jetzt bei der EU-Kommission beantragt, dass diese Entscheidung überprüft wird. Die Verlängerung erfolgte, da noch keine aktuelle Risikobewertung für den Wirkstoff vorliegt. Dieser gilt laut Umweltinstitut als schädlich für das noch ungeborene Kind und für Wasserorganismen.
Acetamiprid
Neue Bestimmungen ab Herbst 2025
25.10.2024 — Der chemische Pflanzenschutz in Deutschland wird voraussichtlich ab Herbst 2025 weiter eingeschränkt. Dem BVL zufolge werden derzeit die zugelassenen Anwendungen von Pflanzenschutzmitteln mit dem Wirkstoff Acetamiprid überprüft. Im Ergebnis könnten Anwendungen widerrufen werden. Grund ist die von der EU beschlossene Absenkung der Rückstandshöchstgehalte. Derzeit sind die Mittel für 38 Agrarprodukte zugelassen.
Flufenacet
Umwelthilfe will sofortiges Verbot
08.10.2024 — Die Deutsche Umwelthilfe arbeitet auch auf nationaler Ebene an einem Verbot von Pflanzenschutzmitteln mit dem Wirkstoff Flufenacet. Unter Verweis auf eine Stellungnahme der EFSA hat sich die Organisation an das BVL gewandt und ein sofortiges Ende der Anwendung gefordert. Sollte die Behörde dies nicht umsetzen, so will die DUH ihre Forderung mit einem gerichtlichen Eilverfahren durchsetzen. Anfang September hatte die Organisation bereits eine vergleichbare Klage vor dem Gericht der EU eingereicht.
Software sattelt auf
Ackerprofi mit neuen Funktionen für Nachhaltigkeitsthemen
Mit Blick auf die kommenden Herausforderungen in der Landwirtschaft widmet sich Ackerprofi den Schlüsselthemen der Zukunft. Die wichtigsten Stichpunkte lauten: Pflanzenschutzmittel-Reduktion, Applikationskarten und Treibhausgasbilanzierung. Sie machen deutlich, welche Aufgaben in der Farmmanagement-Software bereits anstehen. Abseits dieser zukunftsorientierten, langfristigen Projekte bleibt Ackerprofi in der Gegenwart immer aktuell.

xs

sm

md

lg

xl