EU-Nährwertkennzeichnung

Absage an bestehende Systeme wie Nutri-Score

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Die Europäische Kommission wird bei ihrem Vorschlag für eine harmonisierte Lebensmittelkennzeichnung keine bestehenden Systeme empfehlen. Das haben Kommissionskreise gegenüber AGRA-EUROPE bestätigt. Bereits vorliegende Kennzeichnungen wie der Nutri-Score oder der Gegenentwurf NutrInform Battery sollen aber mit in den Vorschlag einfließen, genauso wie die Stellungnahmen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS). Die Kommission ist offenbar noch dabei, die Folgenabschätzung und die Konsultationen auszuwerten. Entscheidungen bezüglich der Ausgestaltung und der rechtlichen Rahmenbedingungen seien noch nicht gefallen, hieß es. Verabschiedet werden soll der Vorschlag in den kommenden Monaten.
Die französische Verbraucherschutzorganisation "UFC - Que Choisir" hatte bereits am Montag gemeldet, dass die Kommission sich nicht für den bereits in mehreren Mitgliedstaaten verbreiteten Nutri-Score aussprechen werde. Das hat nach Angaben der Organisation die stellvertretende Generaldirektorin der Generaldirektion Gesundheit (DG SANTE), Claire Bury, wissen lassen. Zur Begründung hieß es, man wolle eine Polarisierung der Debatte vermeiden.
Bekanntlich wird insbesondere von Italien und der dortigen Agrar- und Ernährungswirtschaft der ursprünglich in Frankreich entwickelte Nutri-Score vehement abgelehnt. Beklagt wird, dass dieser italienische Erzeugnisse mit Ursprungs- und Gütesiegeln ungerechterweise abwerte. Als ausdrückliche Alternative hatte die Regierung in Rom deshalb das allenfalls national verwendete System NutrInform Battery entwickeln lassen, dem von wissenschaftlicher Seite bislang aber keine Unterstützung zuteil wurde. AgE/pk (07.11.2022)
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